20er Aus- und Einsichten

Auf der Suche nach lesenswertem Stoff ohne Corona-Grafik, wurde ich auf die Straßenzeitung 20er aufmerksam. Sie ist seit zwei Jahrzehnten die unabhängige Stimme Tirols. Und im Gespräch mit Herausgeberin Birgit Schmoltner erfuhr ich, dass es der Verein geschafft hat, in den letzten Wochen seine Straßenverkäufer durch den Lock-Down zu finanzieren und gleichzeitig die monatliche Ausgabe aus dem Homeoffice-Ärmel zu schütteln.

Bilder der Flucht

In der aktuellen April-Ausgabe berichten Theresa Girardi (Reporterin) und Martin Schachenhofer (Fotograf) quasi hautnah

  • über gestrandete Menschen auf der Flucht an den Grenzen Bosniens,
  • über drei Helferinnen die an willkürlichen Einfuhrbestimmungen an den Grenzen über sich hinauswachsen,
  • über den Alltag in illegalen Lagern und die mensch-unwürdigen Zustände dort
  • über Push Packs, die Menschen immer wieder in Kauf nehmen, auch wenn sie dabei Gesundheit, Hab und Gut aufs Spiel setzen.

Killing the Winner

Die Bilder der Gestrandeten vor Augen, erscheint einem dann die Geschichte eines Diskounters (systemrelevant ohne Lock-Down einschließlich Non-Food Sortiment), der um Mietminderung ansucht mehr als grotesk.
Warum in der Hitze des Gefechts Tiere bestimmte Krankheiten auf Menschen (und vice versa) übertragen und welche Lehren wir und Ski- Wirte daraus ziehen können, ohne dabei den Mut (und Humor) zu verlieren, erläutert Mikrobiologe Heribert Insam in KILLING the WINNER.

Den 20er gibt es in Form von Abos, bei Kiosk Austria zum Download und im Innsbrucker Buchhandel bei Liber Wiederin, Tyrolia und Wagner’sche.
Gutes Lesen und gutes Tun lässt sich also verbinden. Ich bin schon gespannt auf die Mai-Ausgabe!

Foto: Die Tiroler Straßenzeitung